Märkisches Naturlamm

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Unsere Wander­schäferei

Märkischen Naturlamm GbR

Die Wanderschafherde der Märkischen Naturlamm GbR, bestehend aus alten Landschafrassen, ist im Dienste der Kulturlandschaftspflege zwischen Iserlohn und Lüdenscheid unterwegs. Sie trägt dazu bei, dass die uralte Tradition und Kultur des Wanderns mit den Schafen erhalten wird. Draußen in der freien Natur leben unsere Tiere,  geleitet vom Schäfer und seinen Hütehunden.

Erst im Januar zur Schafschur und anschließenden Lammzeit ist die Wanderschafherde in ihrem Winterquartier auf dem Stiftungshof in Iserlohn-Kalthof.

Schafherde

Wanderschäferei

Wie sieht die Wanderschäferei bei uns aus

Jede Wanderschäferei ist angepasst an die Bedingungen vor Ort. Die Wanderstrecke zwischen Iserlohn und Lüdenscheid zeichnet sich mit Beginn des Sauerlandes aus durch Täler und Berge.
Viele kleine extensive Grünlandflächen & Naturschutzgebiete über 45 km verteilt, warten im Märkischen Kreis auf ihre jährliche Pflege durch die Wanderschafherde der Märkischen Naturlamm GbR. Nicht mit dem LKW wird die Herde transportiert, sondern zu Fuß geführt von Wanderschäfer Maik Randolph mit seinen Altdeutschen Hütehunden. Am Tag legt die Wanderschafherde bis zu 10 km zurück. Rund 500 Schafe mit ihren 600 Lämmern folgen dem Schäfer über Straßen, unter der Autobahn, durch Wald und Feld, über Bäche, durch Dörfer und Stadtteile, steile Hänge hinauf und hinunter. Dabei leisten sie einen wichtigen, fast vergessenen Job. Unsere Wanderschäferei trägt neben dem Erhalt alter Kulturlandschaften, zur Erhaltung der Biodiversität auf dem Land bei. Sie stellt eine sehr wichtige Verbindung zwischen den einzelnen Flächen her und ermöglicht den Transport von Samen und Insekten im Wollkleid der Schafe.

Helfer in der Schäferei

Täglich fällt in einer Wanderschäferei viel Arbeit an. Dazu gehört das Versorgen der Tiere am Stiftungshof, das Wandern über mehrere Kilometer mit den Schafen, das stundenlange Hüten der Herde, das tägliche Auf- und Abbauen der Elektrozäune auf teilweise steilen Hängen. Je nach Strecke eine Aufgabe, die mühsam und schön zugleich ist für Mensch und Tier. Schäfer Maik Randolph wird streckenweise immer wieder unterstützt von  Helfern, meist Ehrenamtlichen.

Für seine Helfer ist der Schafzug durchs Sauerland immer wieder ein besonderes Erlebnis. Besonders in der Lammzeit und wenn im April die Herde mit den jungen Lämmern wieder von ihrem Winterquartier am Stiftungshof aus loszieht, werden Helfer gebraucht. Das Geld für feste Angestellte ist selten übrig. Zu hoch sind die Betriebskosten gegenüber den Einnahmen, die sich aus Geldern für die Landschaftspflege vom Land NRW und dem Verkauf der Lämmer zusammensetzen. Wolle hat in den letzten Jahren ihren Wert verloren. Der Verkauf von Rohwolle deckt im besten Fall die jährlichen Schurkosten.

Schafherde

Unser Leben mit den Schafen im Jahreslauf der Wander­schäferei

Die Lämmer werden im Februar – März im Stall auf dem Stiftungshof geboren und ziehen ab Mitte April das ganze Jahr bis Ende Januar zur Schafschur zwischen Iserlohn und Lüdenscheid, im Dienste der Kulturlandschaftspflege umher.  Abends wird die Herde mit einem Elektrozaun eingezäunt in eine nächtliche Pferchwiese. Das Koppeln der Schafe wechselt sich ab mit der ebenfalls alten Tradition des Hütens.
Für uns beginnt das Schäferjahr Mitte Feburar mit der Geburt der ersten Lämmer. So schön und anstrengend zu gleich sind die ersten Wochen der Lammzeit für den Schäfer und seine Helfer. Er übernimmt die Rolle einer wachenden Hebamme, gönnt sich nur wenige Stunden Schlaf damit Mutterschaf und neugeborene Lämmer sich nicht in der Herde verlieren.
Lammtag: Bevor die Wanderung beginnt gibt es einmal im Jahr einen Lammtag auf dem Stiftungshof, an dem die Schafe und ihre neuen Lämmer neben vielen tollen Attraktionen bewundert werden können.
Auszug der Herde: Je nach Witterung und Wachstum auf den Grünlandflächen zieht die Wanderschafherde Mitte/Ende April wieder raus und wandert ihre Route entlang. Die jungen Lämmer müssen noch Lernen der Herde zu folgen, da kann ein Bach zu einem scheinbar unüberwindbaren Hindernis werden.

Wanderroute

Von Iserlohn Kalthof bis zum Stilleking in Lüdenscheid

  • Kalthof
  • Dröschede Burgberg
  • Lössel / Roden
  • Grüner Tal
  • Helmke Steinbruch
  • Bergstr. 
  • Deierte
  • Herlsen / Wiblingwerde
  • Sassenscheid
  • Sonnenscheid
  • Rosmart
  • Brünninghausen
  • Wigginghausen
  • Alfrin
  • Bremmecker Hammer
  • Stilleking

Wanderschäferei sucht entlang der Route Weideflächen. Schreiben Sie uns gerne. 

Stilleking - einen Ausflug wert

Seit 1994 ist der ehemalige Truppenübungsplatz ein Naturschutzgebiet, das zahlreiche gefährdete Pflanzen- und Tierarten beheimatet. Bereits seit den 1930er Jahren wurde der Stilleking militärisch genutzt. So unterblieb eine Düngung der Flächen und es konnten sich auf dem Gelände ganz besondere Lebensräume entwickeln. Heute ist er auf einer Fläche von mehr als 150 Hektar von ausgedehnten Magerweiden, Buchenwäldern, bachbegleitenden Erlen- und Eschenwäldern sowie Zwergstrauchheiden geprägt. Die Grünlandflächen außerhalb der Rinderweide werden seit 1998 von einer Wandschafherde naturschutzgerecht beweidet. Braune Coburger Fuchsschafe und die markanten schwarzköpfigen Rhönschafe können ab Mitte Juni bei ihren „Mäh“-Arbeiten beobachtet werden. Durch das gesamte Areal zieht sich ein Netz unterschiedlicher Rundwege, „Ochsentour“genannt.

Winterweide

Ab Ende Oktober bis Ende Januar weiden die Schafe dann auf Grünlandflächen von Landwirten. So haben die Schafe gutes Winterfutter und die Gründlandflächen gehen kurzgemäht von den Schafen in die Winterpause und können im Frühling wieder gut wachsen. Außerdem hilft die Schafherde mit ihrem vielen Getrappel bei der Regulation der Mäusepopulation auf den Flächen.

Schafschur

Ende Januar endet der Jahreslauf der Wanderschäferei und die Herde kehrt heim in ihr Winterquartier am Stiftungshof und der Schafscherer kommt für mehrere Tage zu Besuch. Dann surrt die Schermaschine von morgens früh um 6.00 bis abends 18.00 Uhr. Dabei werden viele ehrenamtliche Helfer zum Schafe aufsetzen, Wolle stopfen und sortieren gesucht. Die Schafschur ist vormittags für Bildungsangebote und Nachmittags offen für Besucher und lockt mittlerweile schon viele Besucher an.